Stimme der
Orthodoxie

Internetversion der Zeitschrift "Stimme der Orthodoxie" der Russischen Orthodoxen Diözese Deutschlands des Moskauer Patriarchats

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Deutschland-Besuch des hochheiligen
Patriarchen Alexius II.
von Moskau und ganz Rußland,
November 1995.

Mit tiefer Genugtuung hat am 24. Dezember 1995 der Heilige Synod den Bericht zum Deutschland-Besuch des hochheiligen Patriarchen Alexius II. von Moskau und ganz Rußland entgegengenommen. Es war das erste Mal, daß ein Vorsteher der russischen Orthodoxie Deutschland besucht hat. Die Reise, die im 50. Jahr nach der Beendigung des Zweiten Weltkrieges stattfand, war gekennzeichnet von dem festen Willen zur Versöhnung mit dem deutschen Volk. In Würdigung des Opfers der im großen vaterländischen Krieg auf deutschem Boden Gefallenen fanden Gedächtnisgottesdienste in der russischen Kapelle des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau, an den Massengräbern in Berlin Treptow sowie in den russischen orthodoxen Kirchen Berlin-Tegel und Dresden statt.

Besondere Beachtung fand das am 20. November 1995 im Berliner evangelischen Dom gesprochene Wort des hochheiligen Patriarchen an das deutsche Volk. Darin kamen sowohl die Vergebungsbereitschaft für die vom deutschen Volk während des Krieges begangenen Verbrechen als auch die geistige Mitverantwortung an der Teilung des deutschen Volkes durch den von unserem Volk mitgetragenen Totalitarismus zum Ausdruck, was heute umso stärker von den Russen, als nunmehr von tragischer Teilung selbst betroffen, empfunden wird.

Auf seiner Deutschlandreise hatte der hochheilige Patriarch Begegnungen mit Bundeskanzler Helmut Kohl, Bundespräsident Roman Herzog, Außenminister Klaus Kinkel, der Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth und anderen Persönlichkeiten des Staates. Positiv und dankbar wurde deutscherseits der Gedanke der Versöhnung als eigentliches Ziel des Patriarchenbesuches aufgenommen, wodurch ihrer Meinung nach letzte entstandene Mißverständnisse zwischen den beiden Völkern im zwanzigsten Jahrhundert ausgeräumt werden konnten.

Zusammenkünfte mit Vertretern der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland haben die Fortführung guter Kontakte und die Zusammenarbeit mit Vertretern dieser Kirchen als notwendig erkennen lassen. Der Patriarch weilte in orthodoxen Gemeinden und hatte eucharistische Gemeinschaft mit dem Klerus und der Herde im Berliner Bistum der Russischen Orthodoxen Kirche sowie mit Hierarchen orthodoxer Schwesterkirchen, die z.Zt. in Deutschland ihren Dienst tun. Mit Dankbarkeit ist die brüderliche Aufnahme bei dem Vorsitzenden der deutschen katholischen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann, und dem Vorsitzenden im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Klaus Engelhardt, sowie bei dem hochwürdigen Bischof Theophan von Berlin und Deutschland vermerkt worden, die dem hoch heiligen Patriarchen und seinen Begleitern galt.

(©"Patriarchenreise im Zeichen der Versöhnung", Stimme der orthodoxie 1/1996)

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